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Burg (bei Magdeburg)

Burg wird schon in der Stiftungsurkunde Kaiser Ottos l. für das Bistum Brandenburg 948 als Zentrum eines Burgwards erwähnt. Im 12. Jahrhundert fand ein Zustrom von Siedlern vor allem aus den Niederlanden und Belgien statt. Für diese bildete sich ein eignes Burger Recht (jus Burgense) heraus, das in das Burger Landrecht aus der Mitte des 13. Jahrhunderts einfloss.

An der Ostseite des früheren Neuen Markts (ab 1289 Neuer Markt, ab 1719 Paradeplatz, ab 1945 Stalinplatz, ab 1961 bis heute Rolandplatz) lag das Kauf- und Gildehaus der Tuchmacher (später Gasthof, Kulturstätte, Hotel und seit 2006 bis heute Bankgebäude), vor dem einst der Roland stand. Burg wurde durch Handel mit Tuchen und Weizen wohlhabend, geriet aber bald mit Magdeburg aufgrund des Stapelrechts in Streit.

Von den einst vorhandenen fünf Haupttoren der Stadtbefestigung ist nur das Brandenburgische (später Berliner Tor) erhalten. Heute laden u. a. drei erhaltene Stadttürme, zwei romanische Kirchen, eine historische Gerberei und historische Parkanlagen zur Besichtigung der über 1.070-jährigen Altstadt ein.

Der Burger Roland ist 5,60 Meter hoch, 12 Tonnen schwer und hat eine abenteuerliche Geschichte hinter sich.

1518 wurde erstmals ein hölzerner Roland erwähnt. Dieser wurde 1581 durch eine Sandsteinfigur ersetzt und fand am Gildehaus seinen Platz. 1823 wurde er in einem frevelhaften Akt in Einzelteile zerlegt und nur sein Kopf mit Schultern als Torso blieb im Hof des Gasthauses erhalten. Den Torso entdeckte 1840 der junge Schriftsteller Theodor Fontane. Erschüttert von diesem Schicksaal verfasste er ein satirisches Gedicht „Burg an der Ihle“, welches trotz aller Ironie vermutlich den letzten Rest der Figur rettete. Der Torso verblieb anschließend auf dem Hof eines Gasthauses. Später, 1861, wurde er Teil  der Fassade des „Hotel Roland“ am heutigen Rolandplatz. Nach längerer Deponie auf dem städtischen Bauhof befindet sich der restaurierte Roland-Torso heute im historischen Rathaus der Stadt. 1999 entstand schließlich eine neue, steinerne Roland-Skulptur an seinem heutigen Ort am Rolandplatz. Aufgrund seiner imposanten Größe wurde die Figur „Roland de Ries“ (Roland der Riese) genannt. Ihm zu Ehren feiern die Burger das Rolandfest.

Tipp - Roland-Rätsel

Erhältlich in der Tourist-Information Mit dem Roland-Rätsel geht es auf Erkundungstour durch die Stadt. Bei der Stadtrallye müssen viele knifflige Aufgaben gelöst werden. Geeignet für Familien & Kinder ab 6 Jahre. Wer das Lösungswort richtig hat, erhält eine kleine Überraschung in der Tourist-Information.